Dass mir tausende Menschen zujubeln nehme ich fast nicht mehr wahr. Mein Blickfeld ist eingeengt, konzentriert auf das Band mit der Aufschrift „Finish“. Seit gut sieben Stunden fiebere ich den leisen Knacken, mit dem dieses Band der Erlösung abreißt, entgegen. Emotionen verabschiedeten sich schon lange von mir. Der Aufregung am Start wich eine stoische Gleichgültigkeit. Nach ein paar Stunden akzeptiert man sein Schicksal als Ironman Teilnehmer. Der Siegeswillen ist aber noch da. Noch bin ich der erste, der Gejagte. Die Jäger sind knapp hinter mir. Ich kann sie spüren. Aber an mir kommen sie nicht vorbei! Ich werde gewinnen, um jeden Preis!
3,86 Kilometer schwimmen, 180,2 Kilometer mit dem Rad und einen Marathon laufen. Nicht mehr und nicht weniger sind die Anforderungen an die Teilnehmer des Ironman. Diese schier unmenschlichen Distanzen ziehenZuschauer an.Man will die Geschundenen sehen. Ihre Kraft, ihr Wille und ihre Erleichterung beim dem Bestehen dieser Probe. Die Siegerfotos gehen um die Welt. Aber wie sehen die Gesichter der Sportler nach einem bestandenen Ironman aus?
Making of
Mit Ironfaces möchte ich Porträtaufnahmen von Ironman Finisher beim Ironman 2012 in Klagenfurt zeigen. Menschen, die von der Anstrengung gezeichnet, erleichtert, enttäuscht oder zufrieden sind. Die Bilder zeigen die Gesichter ganz groß. Jedes Detail ist zu erkennen, nichts wird der Kamera entgehen.220 Athleten werden in dieser Fotoserie abgelichtet. Gleich nach dem Zieleinlauf. Die Emotion, etwas außer gewöhnliches geschafft zu haben ist noch frisch. Manche humpeln herein, fertig und glücklich zugleich. Andere können nicht mehr fotografiert werden. Sie kommen von der Ziellinie direkt ins Lazarett nebenan.
IRONFACES wurden beispielsweise in dem internationalemn Fotomagazin Profifoto Ausgabe 11/2012 publiziert