„Wie hat er/sie das Licht so hinbekommen?“, ist die zweite Frage, wenn mich ein Bild anspricht. Wo könnte das Foto gemacht worden sein, wie kommt man dort hin, vor allem wenn viel Equipment involviert ist? Welche Kamera, Blitz, Brennweite Blende und so weiter könnte der Fotograf hier verwendet haben? btw. Die erste Frage ist meistens „Wie geht das denn?!?“

Natürlich könnte ich den Fotografen einfach via e-mail fragen oder anrufen. Die Aussicht auf eine Antwort ist meistens gering, zumal der Urheber dieser Fotografien entweder schwer beschäftigt oder bereits verstorben ist.

Dafür finden sich im Internet oft ausgezeichnete Ressourcen, die ich immer wieder konsultiere. Die folgenden Drei haben mir ganz konkret bei meinen Projekten weitergeholfen:

Ironfaces – www.guessthelighting.com

Die Closeups von Martin Schöller haben es mir angetan. Diese Nähe und Intensität der Darstellung von eigentlich Bekannten Gesichtern, das möchte ich gerne selbst ausprobieren! Die Idee Ironfaces entwickelt sich in meinem Kopf, das Wie fehlte noch. Bis ich auf www.guessthelighting.com gestoßen bin.

Der Fotograf Ted Sabarese analysiert bekannte Bilder nach deren Lichtsetup und Kamerasettings. Mit „mediocre drawing skills“, wie er selbst zugibt zeichnet er dieses Setup anschaulich auf und schreibt die von ihm geschätzten Kameraeinstellungen dazu.

Und so wurde ich fündig….

kissinger

http://guessthelighting.com/2010/09/13/martin-schoeller-lighting-setup-henry-kissinger-close-up/

Ich besorgte mir zwei Striplights und borgte mir dazu noch zwei 400 Watt Flashes, eine Nikon D800 und ein 85mm Objektiv aus. Damit bin ich nach Klagenfurt zum IRONMAN…

IRONFACES – Portraits:

Bolivianische Portraits  – the strobist

Der Plan ist folgender: Eine Reise durch Bolivien und mit der Kamera Portraits machen, ganz nah. Am besten mit einem Weitwinkel. Klingt einfach, ist es auch. Die Idee, die Gesichter mit einem Wireless Flash auszuleuchten kam mir noch vor der Abreise und ich überlegte mir einen Workflow für ein schnelles Setup.

The Strobist war mir dabei sehr behilflich, zumal ich vor allem mit der Messung der Blitzstärke oft daneben lag. Das Tutorial habe ich mal ausprobiert und es wurde besser:

http://strobist.blogspot.co.at/2006/03/lighting-101-balancing-flash-and.html

Das ist daraus geworden:

Second hand glam Fashionshow – video joe mcnally

Für die Fashionshow am Gebrauchtkleidermarkt in der zentralmosambikanischen Stadt Beira brauche ich Licht, viel Licht und das mit möglichst kleiner Ausrüstung. Man will ja nicht noch mehr Aufmerksamkeit haben, als ich dort ohnehin bekam.

Will ich meinen Aufsteckblitz mitsamt einer kleinen 60cmx60cm Box verwenden kommt der ziemlich ins Schwitzen. An Belichtungszeiten unter der Synchronisationszeit von 1/250s war nicht zu denken. Der Nikon SB 900 kann zwar mit High Speed Sync unter der Blitzsynchronisationszeit richtig ausleuchten, allerdings mit einem Leistungstradeoff.

Die Inspiration, einfach zwei SB 900 aufeinander zu packen gab mir ein Video von Joe McNally, der einen Haufen Nikon Flashes Wireless bei gleißender Sonne in Dubai auslöste und so genug Licht bei extrem kurzen Belichtungszeiten für seine Modelle hatte.

Soviele Blitze wie Joe brauchte ich nicht, ich kam mit zwei SB 900 ganz gut aus:

Mehr Bilder von Second Hand Glam:

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